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- | ==== Eckelsheim und seine Geschichte ==== | + | ====== Eckelsheim und seine Geschichte |
- | von Beate Wridt | + | [[kirchen|Die Kirchen der Eckelsheimer]] - [[historische Fotos]] |
- | Mitten im Herzen des Naherholungsgebietes Rheinhessische Schweiz liegt das Dorf Eckelsheim. Es ist eingebettet im Rheinhessischen Hügelland, umgeben von fruchtbaren Feldern und Weinbergen.. | + | Mitten im Herzen des Naherholungsgebietes Rheinhessische Schweiz liegt das Dorf Eckelsheim. Es ist eingebettet im Rheinhessischen Hügelland, umgeben von fruchtbaren Feldern und Weinbergen. |
- | Das Eckelsheimer Wahrzeichen ist die Ruine Beller Kirche. Sie schmiegt sich ca. 200 m südlich von Eckelsheim idyllisch an den Steigerberg an. Wandert man von hier aus weiter in Richtung Wendelsheim trifft man rasch auf eine weitere Besonderheit: | + | |
- | Das Wasservorkommen am heute sogenannten " | + | Das Eckelsheimer Wahrzeichen ist die Ruine Beller Kirche. Sie schmiegt |
- | Im frühen Mittelalter gehörte Eckelsheim zu dem heute nicht mehr vorhanden Ort Gosselsheim. Gosselsheim, | + | Das Wasservorkommen am sogenannten |
- | Umgeben von den fruchtbaren Weinbergen des rheinhessischen Hügellandes hat sich der einst fränkische Fronhof Eckelsheim im Laufe der Jahrhunderte zu einem kleinen Dorf entwickelt. | + | |
- | Die erste urkundliche Erwähnung von " | + | |
- | Die typisch fränkische Dorfform ist ein Rundling der mit Graben und Wall umgeben war. Der Wall war mit Effen (bekannt auch als Ulmen oder Rüster) bepflanzt, so wie man es heute noch in Eppelsheim nördlich | + | |
- | Im Jahre 1336 erhielt Raugraf Georg II., Herr zur Altenbaumburg, | + | Im frühen Mittelalter gehörte |
- | Raugraf Philipp von Bolanden verpfändete im Jahre 1360 sein Lehensgut und Vogteirecht zu Eckelsheim und (1365) in Kalckofen an Antelmann Ritter von Grasewege, Burggraf zu Böckelsheim. Im Kaufvertrag wurde ausdrücklich erwähnt, daß der Ritter von Grasewege, sich am Dorf Eckelsheim schadlos halten dürfte, falls die raugräflichen Erben ihm den Besitz zu Kalckofen streitig machen sollten. | + | Gumbsheim, dort wo heute der Eckelsheimer Friedhof ist. Der ursprüngliche Name "Gozolvesheim" |
- | Vermutlich in diesem Zusammenhang ist die Verordnung des Pfalzgrafen Ruprecht I. aus dem Jahre 1374 zu deuten, laut derer sich die Kurpfalz verpflichtete, | + | |
- | Graf Simon III. von Sponheim-Kreuznach erwarb 1389 die Pfandschaft über die Herrschaft | + | |
- | Im Jahr 1458 belehnte das Erstift Mainz die Grafen von Falkenstein mit der Ortsherrschaft über Eckelsheim. | + | |
- | Das Falkensteiner Gefällebuch (= Abgabenbuch) von 1584 gibt Aufschluß über die Größe des Ortes: | + | |
- | 39 Hausgesesse, | + | |
- | 1731 wurde die Grafschaft Falkenstein als Reichslehen Herzog Franz Stephan von Lothringen zugesprochen. | + | |
- | Durch die Ehe des Herzogs mit Maria Theresia, Kaiserin von Österreich, | + | |
- | Von 1798 – 1814 war Eckelsheim unter französischer Herrschaft. Französische Revolutionstruppen hatten die linksrheinischen Gebiete besetzt. Eckelsheim gehörte nun zum Kanton Wöllstein, Departement Donnersberg. | + | |
- | Nach Beschluß des Wiener Kongresses (1814 – 15) kam das Dorf zum Großherzogtum Hessen, woraus der Name Rheinhessen | + | |
- | Nach dem Krieg 1870/71 gegen Frankreich, in dem auch etliche Eckelsheimer mitkämpften oder Fuhrdienste leisteten, wurde am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal zu Versailles das " | + | |
- | Das Ende des I. Weltkrieges stellte Eckelsheim wiederum unter französische Besatzung. Als das Deutsche Reich nach dem II. Weltkrieg, der auch in unserem Ort seine Spuren hinterlassen hatte, 1945 zusammenbrach konnte im September 1946 die erste demokratische Gemeinderatswahl in Eckelsheim stattfinden. Am 18. Mai 1947 wurde die Gemeinde mit Rheinhessen in das neue Land Rheinland – Pfalz eingegliedert. Seit 1972 gehört Eckelsheim zur Verbandsgemeinde Wöllstein. | + | |
- | Das heutige Ortswappen setzt sich in Anlehnung an unsere Geschichte aus folgenden Merkmalen zusammen: | + | |
- | "Das Wappen zeigt einen Schild schrägrechts geteilt, vorne in Gold einen roten Querbalken, belegt mit 3 silbernen gestümmelten Adlern, hinten in Blau ein silbernes Rad." | + | |
- | ==== Die Kirchen | + | Umgeben von den fruchtbaren Weinbergen des rheinhessischen Hügellandes hat sich der einstige fränkische Fronhof " |
- | Seit dem Jahr 1741, seit mehr als 250 Jahren also, kommt die Eckelsheimer Gemeinde in ihrer heutigen Dorfkirche zusammen. Früher machten sich die Eckelsheimer zum Kirchgang zumeist | + | |
- | {{stmaximin_trier.jpg|}} St. Maximin in Trier (Bild: © Uni Trier) | + | Die typisch fränkische Dorfform ist ein Rundling, der mit Graben und Wall umgeben ist. Der Wall ist mit Effen (bekannt auch als Ulmen oder Rüster) bepflanzt, so wie man es heute noch in Eppelsheim nördlich von Worms sehen kann. Auch Eckelsheim war so angelegt. Drei Pforten schützten die Zugangsstraßen; |
+ | Im Jahre 1336 erhielt Raugraf Georg II., Herr zur Altenbaumburg, | ||
- | In der Kirche | + | Vermutlich |
- | Im Jahr 1648, dem letzten Jahr des 30jährigen Krieges, brannte die Kirche ab. Nach dem Wiederaufbau hat die, seit 1695 evangelische Kirche nicht einmal hundert Jahre bestanden. 1765 sei die letzte Mauer eingestürzt. Leider ist uns über die Bauweise und die Ausstattung nichts überliefert. Ende des 16. Jahrhunderts wurde der Pfarrsitz | + | |
- | Bis zum Jahr 1822 blieb Eckelsheim Pfarrsitz. Durch die " | + | |
- | Nach einigen Schwierigkeiten gelang es den Eckelsheimern schließlich doch, auf eigene Kosten und durch ihrer Hände Arbeit, | + | |
- | Im Laufe ihrer Geschichte ist die Eckelsheimer Mauritiuskirche mehrfachen Reparaturen unterzogen worden. Die letzte Außenrenovierung fand im Jahr ihres 250jährigen Bestehens statt. | + | |
- | Die Beller Kirche | + | Im Jahr 1458 belehnte |
- | Die Inschrift über dem ehemaligen Haupteingang der Beller Kirche, genauer gesagt der Ruine Beller Kirche, bezeugt das Jahr 1519. Jedoch liegen für das Bauwerk nur wenige gesicherte Angaben vor, selbst das Patrozinium ist nicht zweifelsfrei zu erklären. Die Kirche erhebt sich auf einem Areal vorgeschichtlicher Besiedlung und besaß | + | |
- | Das Inschriftdatum 1519 am Westportal der Kirche bezeichnete sehr wahrscheinlich den Abschluß des Baubetriebes. Für die verbreitete These, der Bau habe bis zur Reformation | + | |
- | Das jüngste baugeschichtliche Gutachten ergab u. a. den Befund, daß entgegen der herrschenden Forschungsmeinung, | + | |
- | Der Beller Markt | + | Von 1798–1814 |
- | Bis zum Jahr 1902, an Mariä Geburt wurde mehrere Tage rund um die Beller Kirche, der im südwestlichen Raum wohl größte und bekannteste, | + | |
- | Aus der Regulation | + | |
- | Eine Reihe Wein- und Kaffeezelte sowie Metzgerhütten sorgten für das leibliche Wohl der Besucher. Orgelspieler, | + | |
- | Zu Beginn unseres Jahrhunderts ging der Beller Markt ein. In der Umgebung hatten sich die Einkaufsmöglichkeiten wesentlich verbessert, sodass der Beller Markt für die Schausteller | + | |
- | Nach längerem " | + | |
- | Quellen: | + | Nach dem Krieg 1870/71 gegen Frankreich, in dem auch etliche |
- | * Eckelsheimer | + | |
- | * Chronik der Verbandsgemeinde Wöllstein | + | |
- | * Dorfprospekt Eckelsheim | + | |
- | * Broschüre | + | |
- | * "Kunst in Hessen | + | |
- | * " | + | |
- | * "Guck emol" | + | |
+ | Das Ende des I. Weltkrieges stellte Eckelsheim wiederum unter französische Besatzung. Als das Deutsche Reich nach dem II. Weltkrieg, der auch in unserem Ort seine Spuren hinterlassen hatte, 1945 zusammenbrach konnte im September 1946 die erste demokratische Gemeinderatswahl in Eckelsheim stattfinden. Am 18. Mai 1947 wurde die Gemeinde mit Rheinhessen in das neue Land Rheinland–Pfalz eingegliedert. Seit 1972 gehört Eckelsheim zur Verbandsgemeinde Wöllstein. | ||
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+ | Das heutige Ortswappen setzt sich in Anlehnung an unsere Geschichte aus folgenden Merkmalen zusammen: "Das Wappen zeigt einen Schild schrägrechts geteilt, vorne in Gold einen roten Querbalken, belegt mit 3 silbernen gestümmelten Adlern, hinten in Blau ein silbernes Rad." | ||
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+ | [[kirchen|Die Kirchen der Eckelsheimer]] - [[historische Fotos]] | ||
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+ | __Quellen: | ||
+ | * Eckelsheim und seine Geschichte 1293–1993, | ||
+ | * Chronik der Verbandsgemeinde Wöllstein, Gabriele Plattes, hrsg. von der Verbandsgemeinde Wöllstein, 1992 | ||