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geschichte [17.10.2011 16:46] reinosalligeschichte [26.10.2011 17:04] udo
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 ====== Eckelsheim und seine Geschichte ====== ====== Eckelsheim und seine Geschichte ======
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 [[kirchen|Die Kirchen der Eckelsheimer]] - [[historische Fotos]] [[kirchen|Die Kirchen der Eckelsheimer]] - [[historische Fotos]]
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 Das Wasservorkommen am sogenannten "Bellerbrinnelsche" gegenüber der Beller Kirche war mit Sicherheit schon in vorgeschichtlicher Zeit für Menschen Anreiz, sich an diesem Ort niederzulassen. Bodenfunde in dieser näheren Umgebung, wie z.B. ein Hockergrab aus der Bronzezeit, Scherben von Tongefäßen germanischen Ursprungs oder Schmuck aus einem Grab der älteren Eisenzeit, belegen, dass es in der direkten Umgebung von Eckelsheim bereits in der Hallstattzeit, also ca. 1200–500 v.Chr. Besiedlung gab. Das Wasservorkommen am sogenannten "Bellerbrinnelsche" gegenüber der Beller Kirche war mit Sicherheit schon in vorgeschichtlicher Zeit für Menschen Anreiz, sich an diesem Ort niederzulassen. Bodenfunde in dieser näheren Umgebung, wie z.B. ein Hockergrab aus der Bronzezeit, Scherben von Tongefäßen germanischen Ursprungs oder Schmuck aus einem Grab der älteren Eisenzeit, belegen, dass es in der direkten Umgebung von Eckelsheim bereits in der Hallstattzeit, also ca. 1200–500 v.Chr. Besiedlung gab.
  
-Im frühen Mittelalter gehörte Eckelsheim zu dem heute nicht mehr vorhandenen Ort Gosselsheim. Gosselsheim, ein Ort mit Kirche und Pfarrhaus, lag ehemals zwischen Eckelsheim und Gumbsheim, dort wo heute der Eckelsheimer Friedhof ist. Der ursprüngliche Name "Gozolvesheim" besagt, dass dieser Ort aus einer fränkischen Siedlung entstanden ist. Grundbesitz zu Gosselsheim wird in den Besitzurkunden des Klosters Lorsch bereits um das Jahr 771 angezeigt.+Im frühen Mittelalter gehörte Eckelsheim zu dem heute nicht mehr vorhandenen Ort Gosselsheim. Gosselsheim, ein Ort mit Kirche und Pfarrhaus, lag ehemals zwischen Eckelsheim und [[http://thebeginnerslens.com |iphone photography]]  
 +Gumbsheim, dort wo heute der Eckelsheimer Friedhof ist. Der ursprüngliche Name "Gozolvesheim" besagt, dass dieser Ort aus einer fränkischen Siedlung entstanden ist. Grundbesitz zu Gosselsheim wird in den Besitzurkunden des Klosters Lorsch bereits um das Jahr 771 angezeigt.
  
 Umgeben von den fruchtbaren Weinbergen des rheinhessischen Hügellandes hat sich der einstige fränkische Fronhof "Egilosheim" im Laufe der Jahrhunderte zu einem kleinen Dorf entwickelt. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1293 in der von "Ekkilsheimer Gütern" des Kreuznacher Petersklosters die Rede ist. Der Name des Ortes geht auf den Gründer "Egilo" zurück, was soviel heißt wie "kleines Schwert" oder "Schwertlein". Er gab dem Dorf an der Dunzelbach seinen Namen. Umgeben von den fruchtbaren Weinbergen des rheinhessischen Hügellandes hat sich der einstige fränkische Fronhof "Egilosheim" im Laufe der Jahrhunderte zu einem kleinen Dorf entwickelt. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahre 1293 in der von "Ekkilsheimer Gütern" des Kreuznacher Petersklosters die Rede ist. Der Name des Ortes geht auf den Gründer "Egilo" zurück, was soviel heißt wie "kleines Schwert" oder "Schwertlein". Er gab dem Dorf an der Dunzelbach seinen Namen.
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 Im Jahre 1336 erhielt Raugraf Georg II., Herr zur Altenbaumburg, von Kaiser Ludwig "wegen geleisteter Dienste" die "Fauthey" (Vogtei) über einen kaiserlichen Hof zu "Ekkilesheim". Es gelang den Raugrafen, das Vogteirecht (Gerichts- und Schutzherrschaft) über ganz Eckelsheim auszudehnen und dadurch in die Position des Ortsherrn zu gelangen. Raugraf Philipp von Bolanden verpfändete im Jahre 1360 sein Lehensgut und Vogteirecht zu Eckelsheim und (1365) in Kalckofen an Antelmann Ritter von Grasewege, Burggraf zu Böckelsheim. Im Kaufvertrag wurde ausdrücklich erwähnt, dass der Ritter von Grasewege sich am Dorf Eckelsheim schadlos halten dürfte, falls die raugräflichen Erben ihm den Besitz zu Kalckofen streitig machen sollten. Im Jahre 1336 erhielt Raugraf Georg II., Herr zur Altenbaumburg, von Kaiser Ludwig "wegen geleisteter Dienste" die "Fauthey" (Vogtei) über einen kaiserlichen Hof zu "Ekkilesheim". Es gelang den Raugrafen, das Vogteirecht (Gerichts- und Schutzherrschaft) über ganz Eckelsheim auszudehnen und dadurch in die Position des Ortsherrn zu gelangen. Raugraf Philipp von Bolanden verpfändete im Jahre 1360 sein Lehensgut und Vogteirecht zu Eckelsheim und (1365) in Kalckofen an Antelmann Ritter von Grasewege, Burggraf zu Böckelsheim. Im Kaufvertrag wurde ausdrücklich erwähnt, dass der Ritter von Grasewege sich am Dorf Eckelsheim schadlos halten dürfte, falls die raugräflichen Erben ihm den Besitz zu Kalckofen streitig machen sollten.
  
-Vermutlich in diesem Zusammenhang ist die Verordnung des Pfalzgrafen Ruprecht I. aus dem Jahre 1374 zu deuten, laut derer sich die Kurpfalz verpflichtete, die Einwohner von Eckelsheim und Kalckofen auf vier Jahre zu Bürgern mit den Rechten von Altenbamberg aufzunehmen und sie [[http://thebeginnerslens.com |iphone photography]] gegen Antelmann von Grasewege in Schutz zu nehmen. Noch im 15. Jh. zahlten die Eckelsheimer den Schirmhafer an die Kurpfalz, obwohl sich die Besitzverhältnisse längst geändert hatten. Graf Simon III. von Sponheim-Kreuznach erwarb 1389 die Pfandschaft über die Herrschaft Eckelsheim. Offensichtlich fiel die Herrschaft über Eckelsheim bald an die Raugrafen zurück, denn 1408 schenkte Raugraf Otto das Dorf an das Erzstift Mainz.+Vermutlich in diesem Zusammenhang ist die Verordnung des Pfalzgrafen Ruprecht I. aus dem Jahre 1374 zu deuten, laut derer sich die Kurpfalz verpflichtete, die Einwohner von Eckelsheim und Kalckofen auf vier Jahre zu Bürgern mit den Rechten von Altenbamberg aufzunehmen und sie gegen Antelmann von Grasewege in Schutz zu nehmen. Noch im 15. Jh. zahlten die Eckelsheimer den Schirmhafer an die Kurpfalz, obwohl sich die Besitzverhältnisse längst geändert hatten. Graf Simon III. von Sponheim-Kreuznach erwarb 1389 die Pfandschaft über die Herrschaft Eckelsheim. Offensichtlich fiel die Herrschaft über Eckelsheim bald an die Raugrafen zurück, denn 1408 schenkte Raugraf Otto das Dorf an das Erzstift Mainz.
  
 Im Jahr 1458 belehnte das Erzstift Mainz die Grafen von Falkenstein mit der Ortsherrschaft über Eckelsheim. Das Falkensteiner Gefällebuch (Abgabenbuch) von 1584 gibt Aufschluß über die Größe des Ortes: 39 Hausgesesse, 23 Handfröner und 19 Pferde. Die Bede (Steuer) betrug 46 Gulden 4 Albus, 33 Hühner und 1 Karren Weißkohl. Der Bäcker musste vom Backhaus 6 Malter Korn zahlen (1 Alzeyer Malter = 160 Pfund). 1731 wurde die Grafschaft Falkenstein als Reichslehen Herzog Franz Stephan von Lothringen zugesprochen. Durch die Ehe des Herzogs mit Maria Theresia, Kaiserin von Österreich, wurde die Grafschaft Falkenstein 1736 der vorderösterreichischen Regierung zu Freiburg im Breisgau unterstellt. In Eckelsheim wurde vom neuen Landesherrn das "statthalterisch Gut" eingerichtet, an das die steuerlichen Abgaben zu entrichten waren.  Im Jahr 1458 belehnte das Erzstift Mainz die Grafen von Falkenstein mit der Ortsherrschaft über Eckelsheim. Das Falkensteiner Gefällebuch (Abgabenbuch) von 1584 gibt Aufschluß über die Größe des Ortes: 39 Hausgesesse, 23 Handfröner und 19 Pferde. Die Bede (Steuer) betrug 46 Gulden 4 Albus, 33 Hühner und 1 Karren Weißkohl. Der Bäcker musste vom Backhaus 6 Malter Korn zahlen (1 Alzeyer Malter = 160 Pfund). 1731 wurde die Grafschaft Falkenstein als Reichslehen Herzog Franz Stephan von Lothringen zugesprochen. Durch die Ehe des Herzogs mit Maria Theresia, Kaiserin von Österreich, wurde die Grafschaft Falkenstein 1736 der vorderösterreichischen Regierung zu Freiburg im Breisgau unterstellt. In Eckelsheim wurde vom neuen Landesherrn das "statthalterisch Gut" eingerichtet, an das die steuerlichen Abgaben zu entrichten waren. 
geschichte.txt · Zuletzt geändert: 26.10.2011 17:14 von udo