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- | ==== Eckelsheim und seine Geschichte ==== | + | ====== Eckelsheim und seine Geschichte |
- | von Beate Wridt | ||
- | Mitten im Herzen des Naherholungsgebietes Rheinhessische Schweiz liegt das Dorf Eckelsheim. Es ist eingebettet im Rheinhessischen Hügelland, umgeben von fruchtbaren Feldern und Weinbergen.. | + | [[kirchen|Die Kirchen der Eckelsheimer]] - [[historische Fotos]] |
- | Das Eckelsheimer | + | |
- | Das Wasservorkommen am heute sogenannten " | + | Mitten im Herzen des Naherholungsgebietes Rheinhessische Schweiz liegt das Dorf Eckelsheim. Es ist eingebettet im Rheinhessischen Hügelland, umgeben |
- | Im frühen Mittelalter gehörte Eckelsheim zu dem heute nicht mehr vorhanden Ort Gosselsheim. Gosselsheim, | + | Das Eckelsheimer |
- | Umgeben | + | |
- | Die erste urkundliche Erwähnung | + | |
- | Die typisch fränkische Dorfform ist ein Rundling der mit Graben | + | |
- | Im Jahre 1336 erhielt Raugraf Georg II., Herr zur Altenbaumburg, | + | Das Wasservorkommen am sogenannten |
- | Raugraf Philipp von Bolanden verpfändete im Jahre 1360 sein Lehensgut und Vogteirecht zu Eckelsheim und (1365) in Kalckofen an Antelmann Ritter von Grasewege, Burggraf zu Böckelsheim. Im Kaufvertrag wurde ausdrücklich erwähnt, daß der Ritter von Grasewege, sich am Dorf Eckelsheim schadlos halten dürfte, falls die raugräflichen Erben ihm den Besitz zu Kalckofen streitig machen sollten. | + | |
- | Vermutlich in diesem | + | |
- | Graf Simon III. von Sponheim-Kreuznach erwarb 1389 die Pfandschaft über die Herrschaft Eckelsheim. Offensichtlich fiel die Herrschaft über Eckelsheim bald an die Raugrafen zurück, denn 1408 schenkte Raugraf Otto das Dorf an das Erzstift Mainz. | + | |
- | Im Jahr 1458 belehnte das Erstift Mainz die Grafen von Falkenstein mit der Ortsherrschaft über Eckelsheim. | + | |
- | Das Falkensteiner Gefällebuch (= Abgabenbuch) von 1584 gibt Aufschluß über die Größe des Ortes: | + | |
- | 39 Hausgesesse, 23 Handfröner und 19 Pferde. Die Bede (Steuer) betrug 46 Gulden 4 Albus, 33 Hühner und 1 Karren Weißkohl. Der Bäcker mußte vom Backhaus 6 Malter Korn zahlen (1 Alzeyer Malter – 160 Pfund). | + | |
- | 1731 wurde die Grafschaft Falkenstein als Reichslehen Herzog Franz Stephan | + | |
- | Durch die Ehe des Herzogs mit Maria Theresia, Kaiserin von Österreich, | + | |
- | Von 1798 – 1814 war Eckelsheim unter französischer Herrschaft. Französische Revolutionstruppen hatten die linksrheinischen Gebiete besetzt. Eckelsheim gehörte nun zum Kanton Wöllstein, Departement Donnersberg. | + | |
- | Nach Beschluß des Wiener Kongresses (1814 – 15) kam das Dorf zum Großherzogtum Hessen, woraus | + | |
- | Nach dem Krieg 1870/71 gegen Frankreich, in dem auch etliche Eckelsheimer mitkämpften oder Fuhrdienste leisteten, wurde am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal zu Versailles das " | + | |
- | Das Ende des I. Weltkrieges stellte | + | |
- | Das heutige Ortswappen setzt sich in Anlehnung an unsere Geschichte aus folgenden Merkmalen zusammen: | + | |
- | "Das Wappen zeigt einen Schild schrägrechts geteilt, vorne in Gold einen roten Querbalken, belegt mit 3 silbernen gestümmelten Adlern, hinten in Blau ein silbernes Rad." | + | |
- | ==== Die Kirchen der Eckelsheimer ==== | + | Im frühen Mittelalter gehörte Eckelsheim zu dem heute nicht mehr vorhandenen Ort Gosselsheim. Gosselsheim, ein Ort mit Kirche und Pfarrhaus, lag ehemals zwischen Eckelsheim und Gumbsheim, |
- | Seit dem Jahr 1741, seit mehr als 250 Jahren also, kommt die Eckelsheimer Gemeinde in ihrer heutigen Dorfkirche zusammen. Früher machten sich die Eckelsheimer zum Kirchgang zumeist auf den Weg nach Gosselsheim. Diesen | + | |
- | {{stmaximin_trier.jpg|}} St. Maximin | + | Umgeben von den fruchtbaren Weinbergen des rheinhessischen Hügellandes hat sich der einstige fränkische Fronhof " |
+ | Die typisch fränkische Dorfform ist ein Rundling, der mit Graben und Wall umgeben ist. Der Wall ist mit Effen (bekannt auch als Ulmen oder Rüster) bepflanzt, so wie man es heute noch in Eppelsheim nördlich von Worms sehen kann. Auch Eckelsheim war so angelegt. Drei Pforten schützten die Zugangsstraßen; | ||
- | In der Kirche in Gosselsheim saßen Eckelsheimer neben Gosselsheimern und bis zum Jahr 1699 auch neben Christen aus Gumbsheim. Für diese drei Gemeinden war Gosselsheim Pfarrort. | + | Im Jahre 1336 erhielt Raugraf Georg II., Herr zur Altenbaumburg, von Kaiser Ludwig "wegen geleisteter Dienste" |
- | Im Jahr 1648, dem letzten Jahr des 30jährigen Krieges, brannte | + | |
- | Bis zum Jahr 1822 blieb Eckelsheim Pfarrsitz. Durch die " | + | |
- | Nach einigen Schwierigkeiten gelang es den Eckelsheimern schließlich doch, auf eigene Kosten und durch ihrer Hände Arbeit, die neue Kirche 1741 zur Vollendung | + | |
- | Im Laufe ihrer Geschichte ist die Eckelsheimer Mauritiuskirche mehrfachen Reparaturen unterzogen worden. Die letzte Außenrenovierung fand im Jahr ihres 250jährigen Bestehens statt. | + | |
- | Die Beller Kirche | + | Vermutlich in diesem Zusammenhang |
- | Die Inschrift über dem ehemaligen Haupteingang der Beller Kirche, genauer gesagt der Ruine Beller Kirche, bezeugt das Jahr 1519. Jedoch liegen für das Bauwerk nur wenige gesicherte Angaben vor, selbst das Patrozinium | + | |
- | Das Inschriftdatum 1519 am Westportal der Kirche bezeichnete sehr wahrscheinlich den Abschluß des Baubetriebes. Für die verbreitete These, der Bau habe bis zur Reformation als Wallfahrskirche gedient, gibt es keine direkten Quellenbelege. Indiz hierfür ist jedoch | + | |
- | Das jüngste baugeschichtliche Gutachten ergab u. a. den Befund, daß entgegen der herrschenden Forschungsmeinung, | + | |
- | Der Beller Markt | + | Im Jahr 1458 belehnte das Erzstift Mainz die Grafen von Falkenstein mit der Ortsherrschaft über Eckelsheim. Das Falkensteiner Gefällebuch (Abgabenbuch) |
- | Bis zum Jahr 1902, an Mariä Geburt wurde mehrere Tage rund um die Beller Kirche, | + | |
- | Aus der Regulation (Ordnung) beim Beller Markt von 1850 geht hervor, daß gegen die Entrichtung einer bestimmten Gebühr für die Buden und Stände das Platzrecht festgelegt war. Als Gegenleistung für die Einnahme des Marktstand- und Hüttengeldes hatte die Gemeinde | + | |
- | Eine Reihe Wein- und Kaffeezelte sowie Metzgerhütten sorgten für das leibliche Wohl der Besucher. Orgelspieler, | + | |
- | Zu Beginn unseres Jahrhunderts ging der Beller Markt ein. In der Umgebung hatten sich die Einkaufsmöglichkeiten wesentlich verbessert, sodass der Beller Markt für die Schausteller und fliegenden Händler kein lohnendes Geschäft mehr war. Er fand 1902 zum letzten Mal statt. Seitdem feiern die Eckelsheimer ihren Beller Markt wie in anderen Orten die Kirchweih im Dorf. | + | |
- | Nach längerem | + | |
- | Quellen: | + | Von 1798–1814 war Eckelsheim |
- | * Eckelsheimer und seine Geschichte 1293 – 1993 | + | |
- | * Chronik der Verbandsgemeinde Wöllstein | + | |
- | * Dorfprospekt | + | |
- | * Broschüre "Bella Kultura" | + | |
- | * "Kunst in Hessen und am Mittelrhein", | + | |
- | * " | + | |
- | * "Guck emol" | + | |
+ | Nach dem Krieg 1870/71 gegen Frankreich, in dem auch etliche Eckelsheimer mitkämpften oder Fuhrdienste leisteten, wurde am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal zu Versailles das " | ||
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+ | Das Ende des I. Weltkrieges stellte Eckelsheim wiederum unter französische Besatzung. Als das Deutsche Reich nach dem II. Weltkrieg, der auch in unserem Ort seine Spuren hinterlassen hatte, 1945 zusammenbrach konnte im September 1946 die erste demokratische Gemeinderatswahl in Eckelsheim stattfinden. Am 18. Mai 1947 wurde die Gemeinde mit Rheinhessen in das neue Land Rheinland–Pfalz eingegliedert. Seit 1972 gehört Eckelsheim zur Verbandsgemeinde Wöllstein. | ||
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+ | Das heutige Ortswappen setzt sich in Anlehnung an unsere Geschichte aus folgenden Merkmalen zusammen: "Das Wappen zeigt einen Schild schrägrechts geteilt, vorne in Gold einen roten Querbalken, belegt mit 3 silbernen gestümmelten Adlern, hinten in Blau ein silbernes Rad." | ||
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+ | [[kirchen|Die Kirchen der Eckelsheimer]] - [[historische Fotos]] | ||
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+ | __Quellen: | ||
+ | * Eckelsheim und seine Geschichte 1293–1993, | ||
+ | * Chronik der Verbandsgemeinde Wöllstein, Gabriele Plattes, hrsg. von der Verbandsgemeinde Wöllstein, 1992 | ||